Von Hans-Georg Taken | SVZ
Zum Saison-Abschluss gab es für Fußball-Oberligist Dynamo Schwerin noch ein 2:2-Remis gegen Tasmania Berlin und ein paar Tränen kullerten nach Spielende auch noch.
Spätestens als er von den Fans ein großes Holzschild mit dem Schriftzug Dynamo Schwerin überreicht bekam, da musste Sebastian Drews ein paar Tränen verdrücken. „Ich war jetzt vier Jahre lang hier und habe zwei Aufstiege mitgemacht. Das war schon eine tolle Zeit“, sagte der 33-jährige Abwehrchef und drückte dann seinen Nachwuchs, der zu ihm auf den Platz gerannt kam.
In seinem 86. und letzten Spiel für die SG Dynamo konnte er erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Ein 2S2 gegen Tasmania Berlin sprang noch heraus, aber irgendwie war dieses Ergebnis an diesem Tag zweitrangig. Klar, die SG hätte diese Partie auch noch gerne gewonnen. Möglich war es allemal, denn die Schweriner waren über weite Strecken das bessere Team. Doch nach einem Freistoß (21.) und einem Strafstoß (47.) lag es mit 0:2 hinten. Dann nutzten aber auch die spielerisch besseren Gastgeber ihre Chancen, trafen durch Anthony Stolar (58.) und Evgeni Pataman (81.) zum verdienten Ausgleich, verpassten in der Schlussminute aber den Sieg, weil der eingewechselte Arnold-Marius Lietz am Berliner Keeper scheiterte. Egal, denn an diesem Nachmittag ging es insbesondere ums Abschied nehmen.
Vor dem Spiel hatte Vereinschef Maik Ventzke alle Hände voll zu tun, um die Dankeschön-Präsente zu verteilen. Mit Miguel Da Silva Telihos und Ibrahim Suaib wurden gleich beide etatmäßigen Torhüter verabschiedet. Auch Anthony Stolar und Sarwar Osse, die erst ab der Winterpause spielberechtigt waren und großen Anteil am Klassenerhalt der SG hatten, verlassen den Verein. Dazu schlagen nun auch Mbilah Gossene, Mohand Almansori, Louis Jacobs und Jan Philipp Mack neue Wege ein. Genau wie Sebastian Drews, der in sein Heimatdorf zum SV Plate wechseln wird.
Warme Worte vom Trainer
Und für Drews hatte Trainer Jano Klempkow, der Mitte der Hinserie den erfolglosen Torsten Gütschow als Trainer ablöste und vier Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt sicherte, noch besonders warme Worte übrig: „Ich habe selten einen Spieler erlebt, der so hart spielt, aber auch dabei so fair mit seinen Gegenspielern umgeht. Er reißt eine Riesenlücke bei uns und wir werden ihn nächste Saison richtig vermissen“, so Klempkow. Auf ihren Coach muss die SG aber nicht verzichten. Klempkow: „Ich kann sagen, dass ich auch in der nächsten Saison Dynamo erhalten bleibe.“
Der allseits beliebte Trainerasistent Ruves Ezeti bleibt jedoch nicht. „Ich werde als Betreuer zum 1. FC Phönix Lübeck gehen“, sagt Ezeti. Schade, sagen alle Dynamos, denn ihnen ist der heißige und immer freundliche Ezeti in den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen.
Hertha Zehlendorf steigt auf
Und was gibt es sonst noch vom letzten Spieltag der Fußball-Oberliga zu berichten? Der FC Hertha 03 Zehlendorf hat das Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga durch einen 4S2-Erfolg bei Optik Rathenow geschafft und den SV Lichtenberg 47(4:2-Sieg gegen die TSG Neustrelitz) auf Distanz gehalten. Als Absteiger stand bereits der CFC Hertha 06 (Verein hatte Insolvenz angemeldet) fest. Auch der FSV Union Fürstenwalde war mit acht Punkten nicht konkurrenzfähig in dieser Liga. Der Rostocker FC (14. Platz/23 Punkte) beendet die Saison auf einem Nichtabstiegsplatz, genau wie die SG Dynamo (13./28 Punkte).
Zwei Spieler mit 22 Treffern
Die Torjägerkrone teilen sich Sebastian Reiniger (SV Lichtenberg 47) und Lenny Stein (Hertha Zehlendorf) mit jeweils 22 Treffern. Mit jeweils zwölf Treffern waren bei der SG Dynamo Evgeni Pataman und Nicklas Klingberg die besten Schützen ihres Teams. So wie es aussieht, werden diese beiden Stammkräfte wohl auch in der kommenden Saison wieder für Dynamo auf Torjagd gehen. Dann in der dritten Saison als Fünftligist in Folge.
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