Ein packendes Derby erlebten die zahlreichen Zuschauer am Freitagabend in der WOLF SYSTEM ARENA. Die heimische SG Dynamo Schwerin empfing mit dem SV Siedenbollentin einen aktuell formstarken Aufsteiger – beide Teams nur zwei Punkte voneinander entfernt in der Tabelle. Die Voraussetzungen für ein echtes Topspiel in der NOFV-Oberliga Nord waren also gegeben – und sie wurden voll erfüllt.
Schon in der ersten Spielminute brannte es lichterloh im Strafraum der Gäste: Dynamo kam über die rechte Seite durch, doch der stark aufgelegte Gästekeeper konnte den frühen Rückstand verhindern. Schwerin übernahm in der Folge klar die Kontrolle, erspielte sich Vorteile und setzte Siedenbollentin früh unter Druck.
Doch wie es im Fußball oft kommt, schlug der Gegner plötzlich eiskalt zu. In der 8. Minute segelte eine Freistoßflanke in den Dynamo-Strafraum – trotz Verteidigerüberzahl kam ein Gästespieler zum Kopfball, und es stand aus dem Nichts 0:1. Ein früher Nackenschlag für die Heimelf, die jedoch nicht lange brauchte, um sich zu schütteln. Mit aggressivem Offensivspiel erarbeitete sich Dynamo Chance um Chance: In der 9. und 36. Minute glänzte erneut der Siedenbollentiner Schlussmann, während in der 26., 38. und 40. Minute teils fahrlässig beste Möglichkeiten vergeben wurden.
Und wieder kam die kalte Dusche: In der 43. Minute durfte der Gästestürmer nach einer Flanke von rechts völlig unbedrängt zum 0:2 einköpfen. Ein Spielstand zur Pause, den vermutlich nicht einmal Siedenbollentin so recht glauben konnte.
In Halbzeit zwei drehte Dynamo weiter auf, erhöhte das Pressing und ließ den Gegner kaum noch aus der eigenen Hälfte. Mit hohem Laufaufwand und spielerischer Steigerung gelang schließlich der verdiente Anschluss: In der 58. Minute reagierte Osse gedankenschnell im Strafraum und verkürzte auf 1:2. Nur wenige Minuten später war es Mohammadi, der den Ausgleich und damit großen Jubel in der Arena herstellte.
Auch danach bestimmte Dynamo das Geschehen nahezu komplett, musste dem intensiven Spieltempo jedoch mit der Zeit etwas Tribut zollen. Trotz allem erspielte sich die Heimelf weiterhin Chancen – besonders in der 88. Minute, als gleich drei Abschlüsse in Folge von den aufopferungsvoll verteidigenden Gästen im letzten Moment geklärt wurden.
Am Ende stand ein 2:2-Unentschieden, das sich für Dynamo fast wie eine Niederlage anfühlte – und das niemand so recht erklären konnte. Auf der einen Seite ein extrem effektiver SV Siedenbollentin mit einem überragenden Torwart, auf der anderen Seite Dynamo Schwerin mit Nachlässigkeiten in der Defensive und einer schwachen Chancenverwertung. Spielerisch und kämpferisch zeigte die Heimelf jedoch eine bärenstarke Leistung – allein die Belohnung blieb aus.
Foto: Dietmar Albrecht
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